Kennst du diese Frage: “Was soll ich bloß heute kochen?” Wahrscheinlich kennst du sie nur zu gut. Und dann kommen noch die unterschiedlichen Geschmäcker der großen und kleinen Dickköpfe dazu. Das macht einem den Alltag als Mama auch nicht leichter.
Doch was wäre, wenn es etwas gibt, das dir das Leben erleichtert und alle Familienmitglieder glücklich macht. Etwas das dich entspannen lässt, etwas das in größeren Abständen etwas Gedankenarbeit erfordert und dir jedoch später viel Rumgrübeln erspart. Ich schlage dir vor, es mal mit einem Speiseplan für deine Familie zu versuchen.
Es ist einfacher als du denkst.
In diesem Artikel nenne ich dir 7 Gründe, warum du noch heute einen Speiseplan für deine Familie erstellen solltest.
1. Zeitersparnis
Hast du schon einmal überlegt, wie viel Zeit die Woche für die Vor- und Zubereitung von Speisen drauf geht? Jedes Mal werden die Zutaten zusammengesucht, gewogen, geputzt, geschnitten und gegart. Dazu werden Kochutensilien aus den Schränken geholt und wenn alles fertig ist, muss es alles wieder gereinigt und zurückgestellt werden. Das nimmt einiges an Zeit in Anspruch.
Mit einem Speiseplan könntest du Aufgaben bündeln und z. B. Schnippel-Arbeit nur einmal alle 3 Tage machen und es an den entsprechenden Tagen einfach nur noch garen. Oder du bist ganz Hardcore und blockst dir einen Sonntagnachmittag zum vorkochen für die ganze Woche. So würdest du nur einmal das Brettchen, das Messer und die Schüsseln dreckig machen, musst also nur einmal alles aufräumen und nicht jeden Tag. Oder du planst gleich ein, von einem Gericht mehr zu kochen und es zweimal die Woche zu servieren. Das erspart dir einiges an Zeit, welche du als Mutter sehr gut gebrauchen kannst. Wie verbringst du die gewonnene Zeit?
2. Geldersparnis
Wusstest du, dass Supermärkte eine Menge Tricks kennen, um dir das Geld aus der Tasche zu ziehen? Ohne einen Plan werden wir stärker zu Impulskäufen verleitet und unsere Vorratsschränke quellen über von Lebensmitteln, die wir nicht rechtzeitig aufbrauchen können.
Ein Speiseplan hilft dir, deine Vorräte und noch zu besorgende Lebensmittel zu überblicken. Du bist fokussierter und weißt, was du brauchst. Am besten nimmst du nicht nur den Einkaufszettel mit, sondern auch eine Liste mit den Gerichten, die du kochen möchtest. So kannst du bei Lebensmitteln, die du in den Wagen legen willst, noch einmal gegenprüfen, ob sie wirklich aktuell gebraucht werden und wann sie zum Einsatz kommen würden.
Zudem kannst du so planen, dass du größere Mengen verbrauchst (z. B. 3 kg Karotten statt nur 1 kg) oder du nimmst weniger verarbeitete Lebensmittel, die günstiger sind und machst mehrere leckere Mahlzeiten daraus (z.B. ein ganzes Huhn, selbst zerlegt kann für locker 4 Gerichte herhalten).
So sparst du mit einem Speiseplan für deine Familie einiges an Geld, wenn du schlau planst und fokussiert einkaufen gehst. Was machst du mit dem Geld, dass ihr so sparen könnt? Vielleicht einen schönen Familienausflug?
3. Gesunde und ausgewogene Ernährung
4. Routinen
Wenn du regelmäßig kochst, wirst du auch Routinen entwickeln und Dinge gehen wir leichter von der Hand. Wie oben schon erwähnt, fang mit einfachen Gerichten an und mach nicht gleich die schwersten Rezepte mit den exotischsten Zutaten, die du finden kannst. Suche dir am besten 2-3 Gerichte heraus, die deine Familie gerne mag. Überlege dir, wie du sie eventuell noch etwas gesünder gestalten kannst (z.B. mehr Gemüse, statt braten oder frittieren die Bratfunktion des Backofens ausprobieren).
Bist du erstmal mit diesen Gerichten und deren Zubereitung gut vertraut gehen sie dir viel leichter von der Hand. Du wirst sehen wie viel schneller du mit der Zubereitung wirst. Trau dich Dinge für dich zu vereinfachen. Wenn du z.B. so gerne Quiche machst wie ich und sie fast jede Woche auf deinem Speiseplan steht, ist es vielleicht sinnvoll eine größere Menge Teig auf einmal herzustellen, diesen auszurollen und durch Backpapier getrennt im Tiefkühlfach zu lagern. Du machst quasi den eigenen Fertigteig. Der Vorteil davon ist, du weißt was drin ist und hast immer einen parat. So hilft dir ein Speiseplan zu mehr Routine im Alltag. Hast du vielleicht auch schon ein paar Routinen entwickelt, die du weiter formen kannst?
5. Kommunikation
Ein weiterer Grund warum ein Speiseplan für deine Familie sinnvoll sein kann ist, dass er der Kommunikation innerhalb der Familie hilft. So könnt ihr den Speiseplan gemeinsam erstellen. Ihr setzt euch an einem Tag der Woche zusammen und besprecht, was es die nächste Woche zu essen geben soll. Alle sind aufgefordert teilzunehmen. Es kann auf einzelne Wünsche eingegangen werden und auch Kompromisse gefunden werden.
Wenn es den einen Tag mal etwas gibt, was der eine nicht so gerne mag, dann gibt es vielleicht am nächsten Tag sein oder ihr Lieblingsessen. So wird jeder in deiner Familie abgeholt und hat seinen oder ihren Teil zum Speiseplan beigetragen. Toll ist es auch, wenn gleich mit besprochen werden kann, wer wo bei der Umsetzung des Plans helfen kann. So macht das Essen später viel mehr Spaß. Hängt der Plan dann noch zentral sichtbar für jedes Familienmitglied in der Wohnung, ist alles perfekt. Welchen Platz in euren 4 Wänden würdest du für so einen Plan wählen?
6. Vorbildfunktion
Eltern haben für ihre Kinder eine wichtige Vorbildfunktion. Das hört man immer wieder. Die Kinder schauen sich ab, wie wir den Alltag meistern. Hier können wir den Kindern Wissen fürs Leben vermitteln. Eine durchdachte Planung ist nicht nur bei Mahlzeiten sinnvoll. Die Mahlzeiten sind geplante kleine Ziele. Diese zu meistern, zeigt auch, wie man mit anderen Lebensbereichen umgehen kann.
Wie sollen unsere Kinder lernen sich richtig zu ernähren, wenn wir es ihnen nicht vormachen? Das ein oder andere Kind merkt früher oder später im Erwachsenenleben, dass die Ernährung, die es kennt, nicht so gut ist. Doch dann wird es schwerer für ihn oder sie dies zu ändern, denn es haben sich Gewohnheiten eingeschlichen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich kann essen wie ein Scheunendrescher, denn bei uns Zuhause kam immer nach dem Essen der Satz „Du bist doch nicht etwa schon satt?“. So fällt es mir noch heute schwer mein Sättigungspunkt zu finden und die stopfe gerne schnell ungesunde Dinge in mich hinein nur, weil sie verfügbar sind. Der Speiseplan hilft mir, da meinem roten Faden im Auge zu behalten. Ich weiß dann, dass es nachher ein leckeres Gericht gibt, für das ich mir meinen Hunger gerne aufhebe. Für mein Kind möchte ich ein Vorbild sein und zeigen wie ausgewogene und gesunde Ernährung geht. Geht es dir auch so?
7. Gegenseitige Hilfe und Wertschätzung
Ein Familienspeiseplan trägt auch sehr zur Wertschätzung innerhalb der Familie bei. Nicht nur, dass sich alle daran beteiligen können, es wird auch ersichtlich wie viel Arbeit das Zubereiten und Kochen der Mahlzeiten macht. Die Kinder lernen schon früh, dass ein warmes Essen auf dem Tisch keine Selbstverständlichkeit ist, sondern auch Arbeit erfordert. Kinder streben nach Autonomie und wollen ihre Umgebung mitgestalten. Warum sie nicht machen lassen und ihnen altersgerechte Aufgaben geben. Dies fordert den kommunikativen Umgang miteinander und trägt sehr zur wertschätzenden und hilfsbereiten Entwicklung bei.
Und mal ehrlich, man sollte das schon ausnutzen, solange die Kleinen noch freiwillig helfen wollen. Später wird es sicherlich mehr Überzeugungsarbeit kosten. Essen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und Kochen gehört zum Alltag dazu. Kannst du dir all die schönen Momente vorstellen, die ihr gemeinsam singend oder quatschend beim Kochen in der Küche verbringt?
Fang einfach an!
Ich hoffe einige dieser Gründe motivieren dich, es auch einmal mit einem Speiseplan für deine Familie zu versuchen. Hier findest du Tipps, wie du einen einfachen Wochenplan erstellen kannst. In meinem Artikel „7 Möglichkeiten Meal Prep auf deine Bedürfnisse anzupassen“ erfährst du wie du deinen Familienspeiseplan auf euch anpassen kannst, damit es für den Anfang nicht zu viel auf einmal wird.
Lass dich nicht gleich beirren, wenn es nicht auf Anhieb klappt. So etwas ist ein Lernprozess. Ihr als Familie lernt. Jeder findet seinen Platz. Wenn ihr offen und respektvoll miteinander kommuniziert und die Wünsche und Sorgen eines Jeden respektiert, seid ihr auf dem besten Weg. Gleichzeitig kann man sich auch gleich absprechen, wer welche Aufgaben übernehmen möchte, kann und soll.
Vielleicht etabliert ihr einen gemeinsamen Kochtag, an dem alle gemeinsam putzen, schnippeln, backen und kochen. So gibt es unter der Woche schneller etwas auf dem Tisch, wenn alle einen knurrenden Magen haben. Wann wird euer Familien-Speiseplan-Tag sein?
Falls du noch mehr Inspiration brauchst, wie solch ein Plan aussehen kann, schau doch mal hier bei moms-blog.de vorbei. Dort gibt es einen schönen Artikel, der dich beim Starten unterstützen kann.
Mich würde auch Interessieren, ob du noch weitere Gründe kennst, warum jede Familie einen Speiseplan haben sollte. Schreib es mir einfach in die Kommentare. Ich freue mich auf deine Nachricht.
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